Gelungenes Fahrzeug, mäßig Steuerung
Da mir ferngelenkte Fahrzeuge stets viel Freude bereiten, hatte ich mich aufgrund eines verhältnismäßig guten Angebots dazu entschieden, dieses Modell mit nach Hause zu nehmen. Dabei war nicht die Audi-Lizenz der entscheidende Faktor, sondern eher die Teileauswahl mit einigen brauchbaren Panels für die Karosserie, vier bis dato einzigartigen Rallye-Reifen, zwei robusten Differentialen und drei Motoren mit zugehörigem Hub (Steuereinheit u. Stromversorgung).
Der Aufbau barg insgesamt keine großen Überraschungen und dürfte rückblickend etwa drei kurzweilige Stunden in Anspruch genommen haben. Am meisten Spaß hatte ich am Zusammenbau des Getriebes mit Lenkung und gefederter Einzelradaufhängung. Front- und Heckantrieb sind mechanisch voneinander unabhängig und beanspruchen jeweils einen eigenen Elektromotor. Der dritte Motor ist für die Lenkung zuständig. Die Konstruktion der Karosserie ist dann gewissermaßen noch Pflichtprogramm, stellenweise aber durchaus mit interessanten Bautechniken garniert.
Das Endergebnis wirkt recht kompakt, ist stabil und optisch auch ohne Aufkleber ansprechend. In wie weit die Vorlage hier getroffen wurde, lässt sich vermutlich nur subjektiv beantworten. Am meisten begeistert mich die Federung, die hier tatsächlich eine sehr agile, für Rallye-Fahrzeuge nachvollziehbare Charakteristik aufweist. Auch die Lenkung erweckt einen sehr robusten, realitätsnahen Eindruck.
Bis hierhin überwiegen die beschriebenen positiven Aspekte. Doch letztendlich werden diese (leider) durch die Steuerung über Control+ stark getrübt.
Dadurch, dass es keine habtische Kontrolle gibt, wandern die Augen zwangsläufig immer wieder zur App, um die Finger korrekt auf dem Bildschirm zu positionieren, sobald man im Eifer des Gefechts etwas verrutscht und das Fahrzeug beginnt, ein gewisses Eigenleben zu entwickeln. Derweil knallt es dann auch schon gegen das nächste Hindernis und man ist froh, dass die Steuerung einen Schnellstopp bereithält. So verliert man recht schnell den Spaß an der Sache.
Ohne jetzt in die Diskussion einsteigen zu wollen, ob analoge Spielzeuge an digitale Endgeräte gekoppelt werden sollten oder nicht, ist es doch wirklich schade, dass der Spielwert durch die Abwesenheit einer habtischen Fernbedienung so stark gemindert wird. Als weiterer Wermutstropfen sei zudem das Fehlen eines passenden Akkus für den Hub genannt, zumal der Batteriewechsel nun auch noch einen geeigneten Schraubendreher erforderlich macht und zur nervigen Fummelei wird.